Lyophilisierter Knorpel bzw. gefriergetrockneter Knorpel entstammt dem Rippenknorpel von Organspendern und ist ein ideales Knochenersatzmaterial. Lyoknorpel wurde bereits 1976/77 von Professor Sailer am Royal College of Surgeons of England entwickelt und erfolgreich klinisch getestet..
Niedrigste Infektionsrate aller Knochenersatzmaterialien
Lyoknorpel besitzt keine Antigenität mehr: er wird nicht abgestossen und weist die niedrigste Infektionsrate aller Knochenersatzmaterialien einschliesslich patienteneigenem Knochen auf. Lyoknorpel baut sich in patienteneigenen Knochen um, ein quasi «biologisches Wunder». Professor Sailer verwendet ihn in der rekonstruktiven Schädel- und Gesichtschirurgie bei pathologischen und ästhetischen Problemen. Hunderttausende Lyoknorpel-Implantate wurden in der Zürcher Universitätsklinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie, an der Professor Sailer Klinikdirektor war, sowie in anderen Universitätskliniken und Instituten weltweit erfolgreich angewendet.
Lyoknorpel ersetzt patienteneigenen Knorpel und Knochen
Der Vorteil von Lyoknorpel ist, dass dem Patienten kein eigenes Material wie Knorpel und Knochen entnommen werden muss. Dem Patient bleibt ein zweiter Operationsort mit möglichen Komplikationen erspart und die Operationszeit verkürzt sich. Lyoknorpel kann auch in einem infizierten Gebiet eingesetzt werden, ist gegen Infektionen resistent, leicht zu verarbeiten und steht zum Beispiel bei Rekonstruktionen bei Kleinkindern in grösserer Menge als Knorpel- und Knochenmaterial zur Verfügung.
Häufigste Anwendungsgebiete
Professor Sailers häufigste Anwendungen von lyophilisiertem Knorpel in der ästhetischen Chirurgie sind: Jochbein-, Jochbogen- und Mittelgesichtsaugmentationen, Nasenkorrekturen, Kinnverbreiterung, Unterfütterung tiefer Nasolabialfalten und tiefer Labiomentalfalte. In der rekonstruktiven Schädel- und Gesichtschirurgie sind es: Rekonstruktion des Schädeldaches und der Schädelbasis, Aufbau der Stirnregion, Rekonstruktion der Augenhöhlenwände, Korrektur des Nasenflügelkollapses, Füllung von Knochenzysten und der chronisch infizierten Stirnhöhle sowie bei Defektüberbrückung von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten.
Mehr als 30 wissenschaftliche Arbeiten verfasst
Professor Sailer verfasste über Lyoknorpel und seine Anwendungsmöglichkeiten über 30 wissenschaftliche Arbeiten sowie eine Monographie mit dem Titel: Transplantation of Lyophilized Cartilage in Maxillo-Facial Surgery, Experimental Foundations and Clinical Success. Karger Verlag, 1983.